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Knoten und Steke: Knoten ziehen sich unter Zug zusammen, so dass sie immer fester werden, und manchmal nur mit Werkzeug wieder zu öffnen ist. Ein Stek oder (Stich) bekneift sich nur, zieht sich aber nicht zusammen, so dass er nach dem Aufhören der Belastung leichter wieder gelöst werden kann.

Enden und Tampen: Ende nennt der Seemann fast alle Leinen an Bord, an Land sagt man Tauwerk oder Seil. Die Festmacher-, Verhol- und Schleppleinen sind aber keine Enden, und wenn sie größere Durchmesser haben, heißen sie Trossen. Jedes 'Ende' hat nun seinerseits zwei Enden, die heißen aber 'Tampen'. Aber auch jedes kurzes Ende, das nirgends fest ist, wird Tampen genannt. Für die Tampenenden gibt es kein besonderes Wort mehr.

Die Teile eines Endes zwischen zwei Punkten heißen Parten. Ist die Part an beiden Seiten fest, heißt sie feste oder stehende Part. Ist sie an einer Seite lose, so nennt man sie lose oder holende Part.

Wird ein Ende so gelegt, dass es sich selbst überschneidet, so entsteht ein Auge. Unfreiwillig entstandene Augen heißen Kinken und machen das Ende unklar.

Wird ein Ende in Haarnadelform gelegt, so entsteht eine Bucht.

Beschreibt ein Ende einen vollen Kreis um einen Gegenstand, so ist es ein Rundtörn. Ein Rundtörn der sich überkreuzt, nennt man halber Schlag.

 

Wende:

Wende bezeichnet ein Manöver beim Segeln. Bei einer Wende erfolgt ein Kurswechsel, bei dem das Schiff mit dem Bug durch den Wind geht, das heißt der Wind kommt während des Manövers kurzzeitig auch von vorn.

 

Wende
Halse:

Halse bezeichnet ein Manöver beim Segeln, bei dem das Segelboot mit dem Heck durch den Wind geht und die Segel anschließend auf der anderen Schiffsseite geführt werden. Der Begriff leitet sich von den Halsen ab: Leinen, die am Hals eines Rahsegels angeschlagen sind, um das Segel auf einem Am-Wind-Kurs nach vorn zu holen. Bei kräftigem Wind bedarf das Halsen großer Aufmerksamkeit. Bei unsauberer technischer Ausführung kommt es zu einer Patenthalse, bei der der Großbaum unkontrolliert auf die andere Seite umschlägt. Anstatt einer Halse kann bei grobem Wetter und unerfahrener Besatzung eine Q- oder Kuhwende gefahren werden.

Halse

Stehendes Gut:

Als Stehendes Gut bezeichnet man das Tauwerk der Takelage eines Segelschiffes/-bootes, das bei Manövern nicht bewegt wird (Ausnahme Backstagen). Es dient dem Absteifen von Masten und anderen festen Rahen. Ohne diese Absteifungen würde ein Mast unter dem Winddruck brechen.

Stehendes Gut kann aus Tauwerk, aus Drahtseilen oder aus Ketten, in Ausnahmefällen auch aus Zugstäben, bestehen. Auf heutigen Jollen/Yachten werden meist Drahtseile verwendet. Auf Segelyachten werden Wanten und Stage auch zum Einstellen des Segelprofiles (Segeltrimm) verwendet.

Wanten:

Als Wanten werden jene (Draht-)Seile bezeichnet, die den Mast zu beiden Schiffsseiten hin verspannen. Kleine Boote haben nur ein Wantenpaar. Größere Schiffe besitzen mehrere Wantenpaare. Je nach Angriffspunkt am Mast werden sie als Topp-, Ober- und Unterwanten bezeichnet.

Mast

Stage:

Als Stage werden alle Absteifungen in Längsrichtung des Schiffes bezeichnet: Vorstag oder Fockstag (vom Mast zum Bug), Achterstag (vom Mast zum Heck). Kurze Stage werden Babystag bezeichnet.

Backstagen sind alternativ oder zusätzlich zum Achterstag paarweise eingesetzte Absteifungen, die vom oberen Teil des Mastes an beiden Schiffsseiten schräg nach achtern laufen. Backstagen können gefiert werden. Die Backstagen haben sich aus den Pardunen (siehe unten) entwickelt. Auf Yachten werden sie auch Preventer genannt.

 

Laufendes Gut:

Als Laufendes Gut bezeichnet man in der Schifffahrt alles Tauwerk, mit dem die Segel/Fallen bedient werden. Es besteht meistens aus normalem Tauwerk, jedoch sind auch Teile aus Draht. Zum laufenden Gut gehören auch die

Stage

Blickrichtungen:

recht achteraus: hinten, genau in Verlängerung der Kiellinie des Schiffes

recht voraus: vorne, genau in Verlängerung der Kiellinie des Schiffes

querab: backbord oder steuerbord, genau senkrecht zur Kiellinie des Schiffes

 

 

 

Windrichtungen
  1. wahrer Wind
    Als wahrer Wind wird die Windrichtung und Windgeschwindigkeit des meteorologischen Windes bezeichnet, wie sie beispielsweise auf einem vor Anker liegenden Schiff gemessen werden.
  2. Fahrtwind
    Fahrtwind ist der durch die Bewegung des Bootes hervorgerufene „Gegenwind“. Er kommt immer genau von vorn, also der Bewegungsrichtung des Bootes entgegengesetzt.
  3. scheinbarer Wind
    Beim scheinbaren Wind handelt es sich um den am fahrenden Boot wahrgenommenen Wind, der sich aus der (vektoriellen) Addition des wahren Windes und des Fahrtwindes ergibt. Segelboote nutzen immer den scheinbaren Wind. Die Stellung der Segel richtet sich ebenfalls nach dem scheinbaren Wind. Seine Richtung wird vom Verklicker angezeigt.

 

 

Segelkurs zum Wind
Beim Segeln unterscheidet man die Kurse zum Wind nach dem Einfallswinkel des scheinbaren Windes in Bezug auf die Längsachse des Bootes. Je nach Kurs zum Wind unterscheiden sich die Stellung der Segel und ihr Trimm.
  1. Im Wind
    Wird der höchstmöglich segelbare Winkel zum Wind unterschritten, wird kein Vortrieb mehr erzeugt. Das Boot steht dann im Wind und die Segel killen.Das Segelmanöver, bei dem der Bug des Schiffs zum Aufstoppen in den Wind gedreht wird, wird als Aufschießer bezeichnet.
  2. Am Wind
    Am Wind bezeichnet beim Segeln einen Kurs, bei dem der Einfallswinkel des scheinbaren Windes weniger als 90° beträgt. Der kleinste noch segelbare Winkel wird hoch am Wind oder hart am Wind genannt.
  3. Halber Wind
    Halber Wind bezeichnet einen Kurs, bei dem ein Windanzeiger an Bord ungefähr rechtwinklig weht, der scheinbare Wind also mit ungefähr 90° einfällt. Die Segel werden im Vergleich zum Am-Wind-Kurs etwas geöffnet („die Schoten gefiert″).
  4. Raumschots
    Auf einem Raumschotskurs fällt der scheinbare Wind „schräg von hinten kommend“, (achterlicher als querab) ein. Der Vortrieb wird durch eine noch offenere Segelstellung und einen etwas bauchigeren Segeltrimm optimiert.
  5. Vorm Wind
    Vor dem Wind heißt ein Kurs, bei dem der scheinbare Wind von achtern, also genau von hinten, einfällt. Hierbei haben das Boot und der wahre Wind (und somit auch der scheinbare Wind) die gleiche Richtung.
 
 
Segel

Als Großsegel bezeichnet man jenes Segel, das am Mast eines Segelschiffes gefahren wird.

Als Vorsegel werden jene Segel bezeichnet, die vor dem Großmast eines Segelschiffes gefahren werden. Es gibt verschieden große Vorsegel. Kleine Vorsegel werden als Fock und größere Vorsegel als Genua bezeichnet. Im Unterschied zu einer Genua überlappt die Fock die Mastsegel nicht, das Schothorn befindet sich vor dem Mast. Je nach Segelausstattung werden die Focken mit abnehmender Größe als „Fock I“, „Fock II“ und „Sturmfock“ bezeichnet.

Der Optimist ist mit einem Sprietsegel ausgestattet. Als Sprietsegel werden viereckige Segel eines Bootes bezeichnet, die durch eine Stange diagonal vom Mast abgespreizt werden. Diese Stange heißt Spriet. Das aufragendes Endstück Piek.

Der Spinnaker oder (kurz Spi genannt) ist ein besonders großes, bauchig geschnittenes Vorsegel aus leichtem Tuch, das vor dem Wind und auf Raumschotskurs zur Vergrößerung der Segelfläche eingesetzt wird.

  

 

 

Bestandteile eines Segels und ihre Bezeichnungen
  1. Kopf
    Als Kopf wird bei dreieckigen Segeln die obere Ecke des Segels bezeichnet. Er ist durch das Kopfbrett aus Holz, Leichtmetall oder Kunststoff, verstärkt. Am Kopfbrett ist das Fall angeschlagen (befestigt), das zum Hochziehen des Segels dient.
  2. Hals
    Hals heißt die vordere untere Ecke des Segels. Beim Spinnaker gilt jene Ecke des Segels als Hals, in welcher der Spinnakerbaum eingepickt (eingehängt) ist.
  3. Schothorn
    Das Schothorn ist die hintere, untere Ecke des Segels. Die Segel sind an dieser Ecke besonders verstärkt, da dort große Kräfte auftreten. Die vierte Ecke beim Sprietsegel von Optimisten wird als Spriethorn bezeichnet.
  4. Lieken
    Die drei Ränder der dreieckigen Segel werden als Lieken bezeichnet: das Vorliek, das Unterliek und das Achterliek. Bei den viereckigen Sprietsegeln von Optimisten gibt es zusätzlich ein Oberliek.
  5. Segellatten
    Die Segellatten sind schmale, biegsame Latten, die in die dafür vorgesehenen Lattentaschen eingeführt werden. Sie dienen der Formgebung des Segels und sollen das Achterliek ausstützen, damit der hintere Teil des Segels nicht killt (flattert).
 

 

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